Die meisten von Ihnen werden es als völlig selbstverständlich ansehen, dass wenn man im Sommer den Gefrierschrank öffnet, einem eine schöne kalte Brise entgegenschlägt. Aber haben Sie sich jemals darüber Gedanken gemacht, welche Gefriertemperatur hier eigentlich herrscht? Wir wissen, dass Wasser bei unter 0° C gefriert. Diese Temperatur würde im Gefrierschrank jedoch logischerweise nicht ausreichen, damit tiefgefrorene Lebensmittel gelagert werden können. In diesem Beitrag wollen wir Ihnen deshalb die Gefriertemperatur etwas näherbringen, die es in Ihrem Gefrierschrank oder -truhe benötigt, um Ihre gefrorenen Lebensmittel möglichst lange haltbar zu machen.
Wie wird die Temperatur in Gefrierschrank gemessen?
Bei einigen modernen Gefrierschränken gibt es ein Display, auf dem man die aktuelle Gefriertemperatur ablesen kann. Alternativ können Sie auf ein Thermometer mit Fernsensoren zurückgreifen. Damit ist es möglich die Temperatur im Gefrierschrank zu messen, ohne ihn öffnen zu müssen.
- Kabelloses Thermometer mit eingebauter Konsole und 2 Fernsensoren
- Zeigt Innen- und Außentemperatur an inkl. akustischem Alarm
Mit Hilfe eines Thermometers müssen Sie nun nur noch die optimale Gefriertemperatur einstellen. Dies geschieht bei den meisten Geräten mittels eines Drehknopfes, bei einigen bereits per Tastendruck oder auf einem Display.
Die optimale Gefriertemperatur
Allgemein gilt die Regel, dass die beste Gefriertemperatur bei konstant -18 °C liegen sollte. Dafür gibt es mehrere Gründe und eine Abwägung, die vorgenommen wurde.
Interessant ist die Tatsache, dass vor vielen Jahren noch -10 °C als sichere Gefriertemperatur galt, um Tiefgefrorenes zu lagern. Spätestens mit der, im Jahre 1989 verabschiedeten EG-Richtlinie für tierfgefrorene Lebensmittel, empfehlen jedoch auch alle Hersteller eine Mindesttemperatur von -18 °C. Aber warum ist das so?
Warum niedrige Temperaturen?
Je niedriger die Temperatur, desto langsamer findet die Vermehrung von Mikroorganismen statt, die das Gefriergut zerstören. Das heißt also, je kälter der Gefrierraum ist, umso länger lassen sich die eingefrorenen Lebensmittel aufbewahren. Auch der Gehalt an empfindlichen Inhaltsstoffen, wie beispielsweise Vitaminen, nimmt bei höheren Temperaturen als -18 °C deutlich schneller ab.
Warum dann nicht noch eine niedrigere Temperatur als -18 °C einstellen?
Die Gefriertemperatur von -18 °C stellt nur eine optimale Mindesttemperatur dar. Kälter geht natürlich auch, denn je kälter der Gefrierraum ist, desto besser ist das auch für die Qualität der eingefrorenen Lebensmittel. Sollten Sie überlegen, eine niedrigere Temperatur einzustellen, müssen Sie jedoch daran denken, dass tiefere Temperaturen auch gleichzeitig einen höheren Stromverbrauch bedeuten.
Für die meisten Experten stellt eine Gefriertemperatur von -18 °C daher einen optimalen Kompromiss zwischen Lebensmittelqualität/-haltbarkeit und dem Energieverbrauch dar. Wenn Sie mehr über die Haltbarkeit der einzelnen Lebensmittel im Gefrierschrank wissen wollen, sollten Sie unsere Gefriertabelle downloaden. Diese zeigt Ihnen, wie lange ungefähr Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse & Co bei -18° Celsius haltbar bleiben. Eine Verlängerung der Haltbarkeit durch niedrigere Temperaturen ist theoretisch möglich, ist aber aus Umweltgesichtspunkten nicht unbedingt ratsam.
Weshalb hält der Gefrierschrank nicht die eingegebene Temperatur ein?
Viele werden schon mal bemerkt haben, dass die Temperatur im Inneren Ihres Gefrierschranks schwanken kann. Dies hat verschiedene Ursachen, wie z.B. die Tatsache, wie oft und wie lange Sie das Tiefkühlgerät öffnen.
Damit die Gefriertemperatur in der Gefriertruhe bzw. im Gefrierschrank möglichst konstant bleibt, sollten Sie folgende Punkte berücksichtigen:
Wie lange braucht der Gefrierschrank, bis er die Gefriertemperatur erreicht hat?
Wenn Sie Ihren neuen Gefrierschrank aufgestellt und angeschlossen haben, kann es noch einige Zeit dauern, bis er die richtige Gefriertemperatur erreicht hat. Wie lange, das hängt vor allen Dingen vom Hersteller und vom Typ ab, aber es spielen auch andere Faktoren eine Rolle. So z.B. die Art des Gefrierschrank Transports.
Wenn Sie den Gefrierschrank stehend transportiert haben …
sollten Sie zunächst ca. 3 – 4 Stunden warten, ehe Sie ihn einschalten bzw. den Stecker einstecken. Bei älteren Modellen eher 12 Stunden.
Wenn Sie den Gefrierschrank liegend transportiert haben …
sollten Sie eine etwas längere Wartezeit einplanen, bevor Sie das Gerät mit dem Stromnetz verbinden. Als Richtwert bei modernen Modellen gelten ca. 12 Stunden, bei älteren Modellen ca. 24 Stunden. Der Grund hierfür ist, dass sich das Kältemittel im Tiefkühlschrank erst einmal wieder verteilen muss, da es sich während des Transports in den Kühlleitungen ausgebreitet. Damit sich die Flüssigkeit wieder „setzen“ kann, benötigt es diese Zeit.
Zeit nach dem Anschalten
Die Dauer bis das Gerät nach dem Anschalten die Gefriertemperatur erreicht hat, beträgt dann in der Regel noch ca. 4 bis 6 Stunden. Einige neue Modelle zeigen das Erreichen der optimalen Temperatur mittels LED Licht an. Wenn nun der optimale Kältezustand erreicht ist, können Sie das Gerät einräumen. Beachten Sie aber auch, dass Sie während der Zeit, bis die Gefriertemperatur erreicht wurde, die Tür nicht öffnen sollten, da sich sonst die Wartezeit natürlich wieder verlängert.
3 Kommentare zu “Welche Gefriertemperatur sollte der Gefrierschrank am besten haben?”
Walter
Prima Seite. 👍🏼 Informativ , gut verständlich, guter Seitenaufbau, gute Verlinkung zu weiteren Punkten.
AntwortenLeider keine Geräte mit sehr guten Effizienzwerten. 😔
Team von Gefrierschrank-Test.eu
Vielen Dank für Ihren Kommentar. Es gibt durchaus Gefriergeräte mit guten Effizienzwerten. Beachten sollten Sie, dass aufgrund der Neuerung des EU-Labels, Gefriergeräte vorwiegend in der Energieeffizienzklasse D-F eingeordnet sind und die Klassen A+-A+++ nicht mehr existieren.
AntwortenFranz
Wer wie wir etwa monatlich Küchenmaschine und Backofen voll ausnutzt und auf Vorrat backt, wünscht sich einen geteilten Gefrierschrank, einerseits -18°C für längere Lagerung, andererseits einen weniger Energie schluckenden Bereich mit -10°C, für Speiseeis, Brot, Kuchen, Fisch für 1 Woche etc. Brot verliert deutlich mehr an Geschmack bei -18°, alternativ ist Einschweißen (ohne Vakuum) mit ein paar Stück Würfelzucker und im Kühlschrank aufbewahren, Gleiches gilt auch für Hartkäse, es gibt dann über ein paar Wochen keinen Schimmel.
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