Wer einen eigenen Garten hat kennt das Problem nur zu gut: In der Beerensaison fallen so viele Früchte an, dass sie nicht alle gegessen werden können. Leider halten sich Johannisbeere und Co. selbst im Kühlschrank nur für sehr kurze Zeit. Durch Einfrieren lässt sich das jedoch ändern. Wir zeigen, worauf dabei zu achten ist.
Kann man Beeren einfrieren?
Ja, das ist problemlos möglich. Dabei sollten jedoch einige Punkte beachtet werden. Denn vor allem bei Erdbeeren und Himbeeren handelt es sich aufgrund des hohen Wassergehalts um empfindliche Früchte, die schnell Druckstellen bekommen oder matschig werden. Mit dem richtigen Vorgehen lässt sich dieser Effekt jedoch verringern.
Welche Auswirkung hat das Einfrieren auf die Vitamine?
Sobald die Beeren geerntet wurden, sinkt ihr Vitamingehalt. Licht, Luft und Wärme tragen dazu bei. Auch bei der Verarbeitung zu Kompott oder Marmelade, durch Backen oder Einkochen als Saft leidet der Gehalt an Mikronährstoffen. Werden die Beeren direkt nach der Ernte eingefroren, wird die Menge an Vitaminen ebenfalls reduziert. Allerdings in einem vergleichsweise geringen Maß. Der Großteil bleibt erhalten.
Wie lassen sich Beeren einfrieren?
Für das Einfrieren von Beeren sind verschiedene Schritte erforderlich. Zunächst sollte jedoch klar sein, dass es Unterschiede zwischen den Beerenarten gibt. Bei diesen gilt: Je höher der Wassergehalt und je weicher die Schale, umso anfälliger sind die Früchte dafür, nach dem Auftauen ihre Konsistenz zu verlieren und Saft abzugeben. Heidelbeeren lassen sich daher gut einfrieren und auftauen, Stachelbeeren und Johannisbeeren können hingegen platzen und sowohl Erdbeeren als auch Himbeeren werden weicher. Dennoch eignen sich die ganzen Früchte auch nach dem Auftauen für Desserts, Getränke und gebackenen Kuchen.
Der Verwendungszweck entscheidet darüber, wie die Beeren eingefroren werden. Für Getränke und Smoothies oder als Sauce auf dem Eis bietet sich das vorherige Pürieren an. Dies ist zudem platzsparender und kann durch Eiswürfelbehälter oder sehr kleine Behälter portioniert erfolgen.
Ganze Beeren einzufrieren ist hingegen dann angeraten, wenn die Früchte beispielsweise als Kompott oder im Obstkuchen verwendet werden sollen.
In jedem Fall ist es ideal, nur frische Früchte einzufrieren. Am besten geschieht dies direkt nach der Ernte. Die Beeren werden gründlich, aber schonend gewaschen sowie von Blättern und Stielen befreit.
Handelt es sich um ganze Beeren, ist das Vorfrieren sinnvoll. Die Früchte werden nach dem Waschen zum Abtrocknen auf Küchenpapier gelegt. Im Anschluss werden sie separat voneinander auf Teller, ein Blech oder in eine flache Schale gesetzt und offen für zwei Stunden eingefroren. Danach werden sie in einen schließbaren Gefrierbehälter gegeben und eingefroren. Das Vorfrieren verhindert, dass die Beeren zusammenklumpen, und macht sie einfacher portionierbar.
Wie sollten sie verpackt werden?
Gefrierbeutel können Anwendung finden. Sie stellen allerdings das Risiko dar, dass die Beeren darin gedrückt oder im gefrorenen Zustand zerbrochen werden. Ebenfalls geeignet sind Kunststoffdosen. Soll auf Plastik verzichtet werden, bieten sich Varianten aus Edelstahl an.
Kann man Beeren auch erneut einfrieren?
Möglich ist das durchaus, hierdurch leiden jedoch Aroma, Konsistenz und Haltbarkeit. Haben die Früchte während des Auftauens beziehungsweise danach Schimmel angesetzt oder sind verdorben, können sie zudem eine Lebensmittelvergiftung auslösen. Da die Zellen nach dem Auftauen deutlich schneller zerfallen, kann das Verderben zunächst unbemerkt bleiben.
Wie lange lassen sich Beeren einfrieren?
Die Haltbarkeit liegt, wie Sie auch in der Gefriertabelle entnehmen können, zwischen sechs und zwölf Monaten bei durchgängiger Kühlung. Abhängig ist die Dauer unter anderem von der Verpackung. Vakuumbeutel oder luftdicht schließende Behälter verlängern sie. In Beuteln oder Vorratsdosen, die nicht luftdicht sind, kann sie sich verkürzen.
Wie werden tiefgefrorene Beeren richtig aufgetaut?
Zunächst werden die Früchte abgedeckt in den Kühlschrank gestellt. Im Anschluss können sie direkt verarbeitet werden oder bei Zimmertemperatur vollkommen auftauen. Das ist wiederum von der Verwendung abhängig. Als fruchtige Eiswürfel im Cocktail oder in einem erfrischenden Smoothie lässt sich gefrorenes Püree ebenso gut verwenden wie gefrorene Beeren. Auch für gebackene Obstkuchen ist ein Auftauen nicht erforderlich.